Ich heiße Raphael Zimmermann, bin 17 Jahre alt und absolviere gerade mein FOS-Praktikum in der VR GenoBank DonauWald. Nächstes Jahr steht mein Fachabitur an. 😊

Um ehrlich zu sein, habe ich – trotz meines bestehenden Interesses für Finanzen und der Tatsache, dass ich den Wirtschaftszweig besuche – keine Ahnung, wie man eine Steuererklärung macht. Geschweige denn, welche Versicherungen sinnvoll oder überflüssig sind.

Ich bin damit kein Einzelfall. Oder wussten Sie etwa, wie Sie nach der Schule Ihre Finanzen am besten verwalten? Statistisch gesehen wahrscheinlich eher nicht, denn wie aus einer Forsa-Umfrage hervorgeht, lernen nur 6 % aller Jugendlichen in der Schule etwas über Finanzen.

Als Folge dieses finanziellen Analphabetismus wissen junge Erwachsene immer weniger, wie sie mit ihrem Geld umgehen sollen. Das führt unweigerlich schon in jungen Jahren zur Verschuldung. Eine Studie ergab sogar, dass von den unter 30-jährigen jeder Siebte Konsumschulden hat. Finanzaufklärung im Elternhaus oder eben in der Schule könnte zur Vermeidung des Problems beitragen.

Gerade in unserer heutigen, zinslosen Welt wäre es wichtig, in der Schule zu lernen, wie man sein Geld sicher und diversifiziert anlegt. Sich z. B. für die Zukunft allein auf die gesetzliche Altersvorsorge zu verlassen, wäre nicht vorteilhaft – das ist kein Geheimnis. Umso erschreckender ist es für mich zu sehen, dass fast 50 % aller Deutschen ihr Geld auf dem Girokonto „sparen“. Bei einer derzeitigen Inflation von 5 % macht das für mich zu wenig Sinn.

Natürlich betrachten es viele junge Menschen als müßig, sich in ihrer Freizeit mit Finanzprodukten wie Fonds oder Anleihen auseinanderzusetzen. Aber warum lernen wir in der Schule, wie man Gedichte analysiert, jedoch nicht, wie man sicher für das Alter vorsorgt und verantwortungsvoll mit den eigenen Finanzen umgeht? Um ehrlich zu sein, habe ich dazu auch nach langer Recherche keine einleuchtende Antwort gefunden. Vielleicht liegt es an der Mentalität, man spricht nicht gerne über Geld, oder viele Deutsche haben seit der Dotcom Blase immer noch Angst vor der Börse?

Für mich steht fest, dass man sich auch weiterhin beim Thema Finanzen nicht auf unser Bildungssystem verlassen sollte, sondern bei Geldfragen lieber an die Bank des Vertrauens wendet.

Als FOS-Praktikant bin ich ein halbes Jahr – blockweise, alle zwei Wochen – in verschiedenen Abteilungen der VR GenoBank eingesetzt. Dort habe ich wertvolle Finanztipps für meine persönliche Zukunft erhalten.

Autor: Raphael Zimmermann

Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/jugendliche-wollen-mehr-ueber-geld-und-finanzen-lernen-15670692.html  /  https://www.schufa.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/pk-wirtschaftswerkstatt-forsa2018.jsp  /  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13314/umfrage/aktuell-genutzte-geldanlagen-der-deutschen/  /  https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845258652/finanzielle-allgemeinbildung  /  https://www.adf-inkasso.de/newsletter/immer-mehr-jugendliche-sind-mit-konsumschulden-verschuldet.htm  /   https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/  /   https://de.wikipedia.org/wiki/Bertelsmann_Stiftung